Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in Zell am See

Zwei Tage Ausnahmestimmung aufgrund von Mitteldistanz und darauf folgender Ironman 70.3 Weltmeisterschaft in der Postkartenlandschaft von Zell am See – Kaprun. Strahlender Sonnenschein und ein Profistarterfeld vom Feinsten versprachen ein Wahnsinns-Wochenende! Aber ich habe meine Koffer am Freitag natürlich nicht nur fürs Zuschauen gepackt: nachdem ich mich bereits letzten Sommer in Wiesbaden für die Weltmeisterschaft qualifizieren konnte, hatte ich ein gutes Jahr Zeit, mich auf meinen Saisonhöhepunkt vorzubereiten. An diesem Sonntag sollte es so richtig krachen! 🙂
Ich reiste bereits am Freitag an, um die tolle Atmosphäre in Zell auch genießen zu können und meine Sportkollegen Fabian Kellner und Daniel Freund am Samstag auf der Mitteldistanz ordentlich anzufeuern. Fabian absolvierte sein Mitteldistanzdebut mit Bravour und auch viele weitere Sportkameraden und Freunde legten beachtliche Leistungen hin. Grüße an dieser Stelle an Sebastian Mahr zum zweiten AK-Sieg (10. overall)!! Die Stimmung in Zell war wirklich überwältigend und die Vorfreunde auf den nächsten Tag wuchs minütlich.
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Für mich stand Samstag Abend noch das Einchecken des Bikes an. Die Wechselzone war gigantisch groß und die Laufwege lang. Mit meinem Fahrradstellplatz hatte ich ziemliches Glück, der war nämlich am äußersten Rand des Mittelgangs der Wechselzone – perfekt.
Zum Rennen: Nach dem Böllerstartschuss kam ich vom Start weg gleich ganz gut ins Schwimmen rein. Es gab wenig Geprügel und ich konnte mich gut im Feld einsortieren. Dass ich nicht ganz vorne in meiner Startgruppe mit schwimmen würde war mir auch von Vorneherein klar gewesen. Mein Ziel war es möglichst im Mittelfeld aus dem Wasser zu kommen. Das tat ich dann auch nach 27:13 Minuten auf Platz 52. Mit der Pace von 1:25min/100m bin ich an sich auch zufrieden.
Der Wechsel aufs Rad verlief problemlos und ich konnte es die ersten 20 Kilometer auf der Radstrecke ordentlich krachen lassen. Trotzdem wollte ich nicht überpacen, weil ich wusste dass ein 13 km langer Anstieg bevor stand, der es in sich haben sollte. Ich versuchte die ganze Zeit meine Wattwerte im Auge zu behalten, um die Beine nicht zu übersäuern. Das war schwieriger als gedacht, denn das ständige Überholen der Konkurrenten motivierte natürlich riesig. Die letzten zwei Kilometer am Berg hatten es dann nochmal ordentlich in sich. Ich hoffte nur noch dass der höchste Punkt bald erreicht sei. Es gab sogar einige die ihr Fahrrad lieber den Berg hochschoben – ich kanns verstehen! Die Abfahrt war dann ziemlich gach, einige Fahrer waren wirklich Kamikaze-artig unterwegs und einige die mit Platten am Streckenrad standen. Ich wollte auf keinen Fall einen Sturz riskieren und habe es bergab eher etwas vorsichtig angehen lassen und anschließend wieder ordentlich Druck zu machen.
Ziemlich geärgert hab ich mich nebenbei über die Massen an „Lutschern“ auf der gesamten Strecke, sehr unsportlich. Aber das ist ja immer das gleiche Thema. Umso geiler war es da natürlich eine Lutscher-Gruppe nach der anderen zu überholen. Nach 2:19 Stunden habe ich die 90km erfolgreich hinter mich gebracht. Inzwischen ist das Radfahren zu meiner Lieblingsdisziplin geworden, ich wäre gerne noch weitergefahren.
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Nun stand „nur“ noch der Halbmarathon vor mir – Laufen meine stärkste Disziplin. Die ersten vier Kilometer liefen auch noch ziemlich gut und ich konnte meine geplante Pace laufen. Motiviert durch die Massen am Streckenrand und die vielen bekannten Gesichter musste ich mich sogar fast bremsen. Aber dann… Mittlerweile war es verdammt heiß geworden und die Sonne brannte nur so auf die Laufstrecke. Es war einfach viel zu heiß und ich konnte die Pace nicht mehr halten.
Mein Ziel war es nur noch mich von Verpflegungsstation zu Verpflegungsstation zu drücken, mich ständig mit Eis und Wasser zu kühlen und wenigstens annähernd noch meine Pace zu laufen, was mir dann auch noch recht gut gelang. Besonders motiviert haben mich die vielen Anfeuerungsrufe!! Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich war das 19km-Schild zu sehen! Und dann: Was für ein Wahnsinns Gefühl, den Zielkanal durchzulaufen, einfach krass. Zielzeit: 4:18:20 Stunden. Das bedeutet den 7. Platz in der AK 25-29 und 47. OVERALL!! Fazit: Einfach nur geil!!
Da ich seit ca. Mitte April ohne Trainer unterwegs war freue ich mich umso mehr, dass ich mit Philipp Seipp wieder einen Trainer gefunden habe. Für den Feinschliff in den letzten 2 Monaten bedanke ich mich ganz herzlich – das Training war eine echte Punktlandung! Danke auch für deinen Support während des Wettkampfes!
Bedanken möchte ich mich auch bei meiner Freundin für ihre Unterstützung, meinen Trainingskollegen Stefan Schirmer, der gemeinsam mit mir viele viele Rad- und Schwimmkilometer absolviert hat und extra am Sonntag zum Rennen angereist ist. Auch möchte ich mich bei meiner Familie bedanken, die sich zum anfeuern sogar T-Shirts bedrucken haben lassen.
Außerdem möchte ich mich noch bei den zahlreichen Bekannten, Freunden, Vereinskollegen die an der Strecke standen und mich angefeuert haben bedanken!!! IHR HABT MICH MEGA MOTIVIERT!!
Schlussendlich möchte ich mich noch bei all denen bedanken die Daheim vor dem Live-Ticker saßen und mir die Daumen gedrückt und mir viele E-Mails, Facebook- und WhatsApp Nachrichten geschickt hatten!
Nächste Woche Donnerstag geht es noch zum B2Run Finale nach Berlin. Da darf ich mich nach meinem B2Run-Sieg in München mal wieder unter die Läufer mischen und mir zeigen lassen wie Laufen richtig geht. 😀
Zeiten:
Schwimmen – 1,9k – 0:27:13h
Rad – 90k – 2:19:24h
Lauf – 21k – 1:23:56h
Gesamt – 4:18:20h
Platzierung
AK 25-29: 7. Platz
Over-All: 47. Platz
Ergebnisse:
Ironman 70.3 World Championship
