Bayernliga Triathlon Waging am See 2016

Ligaauftakt in der Bayernliga mit unserer neuen Mannschaft erfolgreich geglückt. Mit dem ESV Ingolstadt Triathlon konnten wir uns gleich zu Beginn der Liga-Saison auf dem 3. Platz positionieren.
Leider musste ich auch die Erfahrung machen, dass man nicht bei jedem Rennen neue Bestzeiten erreichen kann. Mir war zwar schon im Vorfeld klar, dass windschattenfreie Rennen immer eine kleine Wunderkiste sind: Wie komme ich aus dem Wasser? Erreiche ich eine Radgruppe, die auch Lust hat zu drücken? Reicht die Kraft noch um es beim Laufen dann so richtig krachen zu lassen?
Dass ich mit meiner Schwimmleistung nicht ganz vorne aus dem Feld kommen werde, war mir auch im Vorhinein klar. Der Waginger Triathlon ist zudem für das harte Schwimmen bekannt. Wenn 220 Starter aus der Regional- und Bayernliga, sowie die Starter der Bayrischen Meisterschaft der Elite gleichzeitig ins Wasser stürmen, dann sind Tritte, Schläge und unfreiwilliges Getaucht werden vorprogrammiert. Wenn dann auch noch alle gleichzeitig um die erste Boje wollen – Viel Spaß…. Aber es haben ja alle mit den gleichen Bedingungen zu kämpfen.
Schon zu Beginn des Schwimmens habe ich keinen Glanzstart hingelegt und fand mich schon mitten im Feld wieder bevor es überhaupt richtig los ging… Der Plan die ersten 100m loszuprügeln um nicht in das oben beschriebene Gedränge zu kommen ging schon mal nicht auf. Bis zu dritten von vier Bojen war gar nicht an flüssiges Schwimmen zu denken. Bremsen, beschleunigen, Tritte ins Gesicht, in den Bauch und Schläge auf die Beine. Nach 11:21 kam ich schon mit 2:09 Minuten Rückstand aus dem Wasser. Von meinen Teamkameraden stand zu diesem Zeitpunkt schon kein Rad mehr in der Wechselzone. OK – jetzt aber Gas geben!!!
Der Wechsel aufs Radfahren ist mir ganz gut geglückt, ich konnte auch sofort gut Druck auf dem Rad machen und eine Gruppe nach der anderen einsammeln. Leider hatte wohl keiner so wirklich Lust etwas härter Rad zufahren und die vorderen Gruppen einzuholen. Mir war aber bewusst, dass wenn ich noch weiter vorne mitmischen wollte, dass ich auf der Radstrecke so weit mit möglich nach vorn kommen musste. Die Jungs an der Spitze laufen eben eine abartige Pace. Also drückte ich was ging, ab und zu wieder in den Windschatten, die Beine etwas locker treten und wieder vor zum drücken bis die Oberschenkel brennen. Auf den letzten 5km versuchte ich dann doch noch etwas lockerer zu fahren, um die Beine wenigstens ein bisschen zu entlasten. Wir sind dann auch echt gut an die vorderen Gruppen aufgefahren. Aber schon vor T2 war es mir bewusst, dass es für die Top 10 nicht mehr reichen wird. Dafür war der Abstand einfach noch zu groß.
Rad abgestellt und versucht schnell in die Schuhe zu kommen. Beim „versucht“ ist es dann auch geblieben. Wie widerspenstig so ein Schuh doch sein kann. 🙂 Als ich dann doch endlich aus der Wechselzone gekommen bin, hieß es laufen was die Beine hergeben. Nach und nach konnte ich meine Konkurrenten überholen. Dann noch den Krautenberg rauf. Ungefähr 60Hm mit über 12% Steigung. Spätestens jetzt musste ich das (zu) harte Radfahren büßen. Aber wahrscheinlich ging es wohl jedem so an diesem Berg. 🙂 Ich war noch nicht mal ganz oben und als die ersten Jungs den Berg herunterstürmten. Die Reststrecke durch den Campingplatz hieß es nur noch Vollgas. Letztendlich konnte ich dann doch noch den Triathlon mit einem soliden Lauf beenden.
Auch wenn mein Einzelergebnis nicht das war, was ich erhofft hatte und ich im Ziel auch zugegebenermaßen etwas enttäuscht von meiner Leistung war, wusste ich, dass ich alles gegeben hatte und dieses Jahr in Waging einfach nicht mehr drin gewesen wäre.
Umso mehr freut es mich dass unser Bayernliga Debut so gut geklappt hat und wir uns gleich auf dem dritten Tabellen Platz positionieren konnten. Leider kann ich beim nächsten Ligarennen in Kulmbach nicht dabei sein, aber unser Team ist gut aufgestellt, so dass wir unseren 3. Tabellenplatz festigen können sollten.
Ich werde am selben Wochenende in Ingolstadt über die Olympische Strecke starten. Dieses mal mit Windschatten verbot – Das liegt mir dann doch etwas besser und ich kann hier meine Radstärke voll ausspielen. Bis dahin heißt es erstmal gut regenerieren.
Zeiten:
Schwimmen – 0,75k – 0:11:21h
Rad – 20k – 0:27:39h
Lauf – 5k – 0:17:17h
Gesamt – 0:57:12h
Ergebnisse:
Bayern-Liga: Link
Bayern-Liga Teamwertung: Link
Bayerische Meisterschaft: Link
